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Herzbeuteltamponade

Definition:

Bei der Herzbeuteltamponade führt eine Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel zu einer Behinderung der Füllung des Herzens. Es kommt zu einer Reduktion des Schlagvolumens und bei Versagen der Kompensationsmechanismen zu einer Abnahme des Herzminutenvolumens.

medizinisches geraet 04

Das Ausmaß der hämodynamischen Beeinträchtigung wird durch drei Faktoren bestimmt:

  1. die Geschwindigkeit mit der sich die Flüssigkeit ansammelt
  2. das Flüssigkeitsvolumen
  3. die Dehnbarkeit des Perikards

Symptome

Die Symptomatik der Herzbeuteltamponade ist unspezifisch. 
Häufigstes Symptom des hämodynamisch wirksamen Perikardergusses ist die Atemnot=Dyspnoe. Weitere Symptome sind Druck oder Schmerz hinter dem Brustbein sowie Angstgefühl und Schwindel.

Regelmäßige klinische Zeichen der Perikardtamponade sind:

  • Halsvenenstauung
  • Tachykardie = erhöhter Puls
  • Tachypnoe = erhöhte Atemfrequenz
  • Bei ca. 75% der Patienten findet sich ein Pulsus paradoxus, d.h. ein völliges Verschwinden bzw. eine deutliche Abschwächung des Pulses in der Inspiration.

Die Sicherung der Diagnose erfolgt durch die Echokardiographie. Typische echokardiographische Zeichen sind das sog. Schwingende Herz sowie ein diastolischer Kollaps der rechten Herzkammer

Ursachen:

Die wichtigsten Ursachen der Herzbeuteltamponade zusammengefasst:

  1. Malignome = bösartige Tumoren
  2. Perikarditis (Herzbeutelentzündung) z.B.: nach Myokardinfarkt
  3. Urämie
  4. Infekte (viral, bakteriell, Tuberkulose)
  5. Zustand nach Bestrahlung
  6. Dissezierendes Aortenaneurysma (Einblutung in die Innenwand der Hauptschlagader) Myxödem

Therapie:

Besteht der Verdacht auf einen Perikarderguß und ist der Patient hämodynamisch stabil so ist der sofortige Transport in das nächste Krankenhaus unter engmaschiger Überwachung der Vitalparameter durchzuführen.

Ein hämodynamisch wirksamer Perikarderguß bedarf der raschen Entlastung durch eine Punktion des Herzbeutels. Das Ablassen von 50-100 ml kann bereits zu einer merkbaren Entlastung des Herzens führen. Ist eine Punktion des Perikardergusses nicht möglich, so kann die Zeit bis zur Punktion durch rasche intravenöse Flüssigkeitszufuhr (500 ml innerhalb von 15 min) und damit zur Erhöhung des Druckes in den Gefäßen erhöht werden.